Törnbericht Teil 1: Liese

Travemünde - Kieler Woche - Laboe - Damp - Grauhöft/Kappeln - Sonderburg - Dyvig - Juelsminde - Oer Marina - Anholt

Ein kurzer, heisser Ostseesommer liegt hinter der SY Liese, 2 Personen Besatzung.

Nach einer windigen Überführung von Travemünde in die Kieler Förde Anfang/Mitte Juni zur Ballad-Schwerpunktregatta 2010, dem Welcome Race der Kieler Woche, haben wir den Standortwechsel genutzt und unseren Urlaub frühzeitig mit Wochenenden in einem neuen Revier begonnen.

An 2 Wochenenden haben wir die Liese von LABOE nach DAMP und schliesslich nach GRAUHÖFT/Kappeln gebracht. Das Auto haben wir jeweils am Sonntag nachgeholt.

In GRAUHÖFT/Kappeln blieben wir schliesslich eine Woche länger, weil uns der Hafenmeister von GELTINGER MOLE 14 EUR/Tag auch in der (unbewohnten) Woche abnehmen wollte und uns GRAUHÖFT sehr gut gefallen hat - die Werft HENNIGSEN & STECKMEST liegt etwas ausserhalb von Kappeln, stellt aber Fahrräder und die familiäre Atmosphäre (u.a. beim WM Spiel schauen) war sehr angenehm.

17. JULI - KAPPELN - SONDERBORG Etwas Sonne, achterlicher Wind und schliesslich kurz vor Eintreffen einer Regenwand fest im Hafen.

SONDERBORG - DYVIG Den AlsSund motort und schliesslich vom Sund Richtung Dyvig aufgekreuzt.

Es scheint fast, dass der heisse Sommer bereits vorüber ist. Ein frischer Wind und bewölkter Himmel begeiten uns durch die enge Hafeneinfahrt von Dyvig. Hier sehen wir vor dem Kro u.a. die SNOOPY (eine Ballad aus München).

DYVIG - JUELSMINDE Früh ausgelaufen und einen herrlichen Segeltag erwischt.

Mit erstaunlicher Stromunterstützung (ca. 1,5-2 kn) müssen wir bei einschlafendem Wind den Kleinen Belt bei FREDERICIA/MIDDELFART schliesslich erneut motoren. Schliesslich können wir erneut Segel setzen und baden, erreichen Juelsminde aber relativ spät. Dennoch bekommen wir aber entgegen aller Erwartungen einen Platz in der hintersten Ecke - zu zweit mit einem Jollenkreuzer in einer Box.

JUELSMINDE - OER MARINA Wieder läuft es prächtig. Herrliches Wetter. Windrichtung/Stärke stimmt und so passieren wir TUNÖ an Steuerbord mit Sonnenschirm in der Stb-Genuawinsch. An Samsö vorbei geht's über die (zum Teil berüchtigte) Arhus Bucht. Den Schnellfähren ausweichend (der Blick in die Seekarte ist hier ein Muss, da die Fähren den Hafen nicht direkt anlaufen können) steuern wir die Oer Marina an, da sie für einen Zwischenstopp sehr günstig liegt.

Für uns/mich bis zum letzten Jahr reizvoll, wussten wir, dass uns ein ziemlich verrotteter Hafen empfängt. Im Juli 2009 machte die Oer Marina während einer Radtour von EBELTOFT aus einen extrem ausgestorbenen Eindruck - und so war es erneut (Juli 2010):


Teures Hafengeld, Trinkwasser mussten wir zahlen, teures Internet, 3 von 4 Restaurants geschlossen, kein Poelser am Hafen & lange Wege - ein Investitionsgrab für die Appartementbesitzer. Auf die Frage 'Wo bekommen wir denn den nächsten 'Risted Hotdog'?' erhalten wir im Hafen die Auskunft : ' In Ebeltoft'. Also gibt es keinen 'Hotdog'.

Man ahnt es schon ... diese (für uns) zum Teil grossen Etmale begründen sich in dem Ziel ANHOLT frühzeitig im Urlaub zu erreichen. Vom Beginn der ersten Törns in den 90ern hörte ich stets: 'Plane 1/3 der Zeit für den Weg nach Norden und 2/3 für den Rückweg'.

Die Crew freut sich also auf mind. 2 Tage ANHOLT.

21. JULI - OER MARINA - ANHOLT Es hiess erneut früh los.

Das Anlaufen des Hafens bei 3-4 Bft gestaltete sich allerdings spannend, denn wie (fast) immer wollte ich das Gross erst kurz hinter Mole wegnehmen (die Fock war bereits weggerollt) und ich drehte den Zündschlüssel...

...auch ein 2. Mal... KEIN TON, KEIN ANLASSER, KEIN MOTOR...

Mit einem leichten (Panik-)'P' in den Augen sah mich die restliche Crew an. Das Gross blieb also stehen und wir glitten langsam in den schon gut besetzten Hafen. Die Stege waren voll - teilweise wie erwartet in 2.Reihe an den Stegenden belegt. Es fällt auf wenn kein Motor läuft und so wurden wir interessiert beobachtet.

TEIL 1 ENDE (nä. Teil folgt.)